Umsätze am Leipziger Immobilienmarkt fallen 2009 wieder unter eine Milliarde Euro

Die fetten Jahre sind auch am Leipziger Immobilienmarkt erst mal vorüber. 2008 lief schon nicht sonderlich gut. 2009 sank der Umsatz noch mal um 15 Prozent auf nunmehr weniger als eine Milliarde Euro. 1,65 Milliarden beziehungsweise 1,75 Milliarden Euro – das waren die Umsatzrekorde in den Jahren 2006 und 2007. Mit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 2008 fiel der Wert rapide auf 1,1 Milliarden Euro.

Im vergangenen Jahr ging es nun noch mal bergab: um 15 Prozent auf 936 Millionen Euro. „Dennoch erweist sich der Leipziger Immobilienmarkt als insgesamt stabil“, sagte Baubürgermeister Martin zur Nedden (SPD) gestern bei der Vorstellung des Grundstücksmarktberichtes 2009.  „Der deutliche Umsatzrückgang ist ausschließlich auf ein Marktsegment zurückzuführen: die Paket-Verkäufe von bebauten Grundstücken.“ In den Hochzeiten haben meist ausländische Investoren hunderte oder gar tausende Wohnungen in großen Paketen erworben, erinnerte zur Nedden. Einige seien aber nur an kurzfristig hohen Renditen interessiert gewesen, nicht an langfristiger Pflege der Bestände. „Deshalb sehen wir den  Rückgang bei den Paket-Verkäufen mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es ist ein bundesweiter Trend, Folge der Krise und auch  einer neuen Banken-Politik. Es gibt in Leipzig aber schon wieder positive Anzeichen für seriöse Abschlüsse.“ Konkret wechselten 2009 in Leipzig 19 Immobilien-Pakete für insgesamt 31 Millionen Euro den Besitzer. Im Jahr davor waren es noch 47 Pakete für 196 Millionen Euro. „Die Differenz entspricht ziemlich genau dem Betrag, um den der Gesamtumsatz zurückgegangen ist“, erläuterte Matthias Kredt, Leiter des Amtes für Geoinformation und Bodenordnung. Nahezu unverändert zeige sich hingegen zum Beispiel der Teilmarkt für Eigenheim- und Stadthausgrundstücke, wo der Umsatz erneut bei gut 60 Millionen Euro lag. Nach wie vor das größte Stück im Leipziger Immobilien- Kuchen stellen Eigentumswohnungen dar.

Mit 442 Millionen Euro gab der Umsatz 2009 zwar leicht (um drei Prozent) gegenüber dem Vorjahr nach. Jedoch stiegen die durchschnittlichen Preise beim Erstverkauf von Wohnungen in Denkmalschutz- Objekten von 2082 auf 2147 Euro pro Quadratmeter. „In der Spitze werden sogar 3000 Euro gezahlt“, berichtete Gernot Weiß vom unabhängigen Gutachterausschuss der Stadt Leipzig, dem alle Transaktionen gemeldet werden müssen. „Der Erstverkauf ist aber immer noch als reiner Anlegermarkt zu betrachten. Das heißt, hier kommen fast ausschließlich nicht ortsansässige Erwerber zum Zuge, die Steuervorteile aus Denkmalabschreibungen nutzen.“ Noch zwei bis fünf Jahre dürfte Leipzig von diesem Boom profitieren und damit immer mehr Bauruinen vor dem Abriss gerettet werden, meinte Kredt. „Im Musikviertel oder der August-Bebel- Straße gibt es schon einige Beispiele für Geschosswohnungsbau. Nachdem dieses Segment zehn Jahre lang am Boden lag, sind das aber noch zarte Pflänzchen, die sich erst bei einer Kaltmiete ab sieben Euro aufwärts lohnen dürften.“ Stadtweit bewege sich die durchschnittliche Kaltmiete jetzt bei etwa fünf Euro. „Das reicht nicht, um die Lücken in den Gründerzeit-Straßenzügen mit großen Häusern zu schließen.“

Quelle: www.lvz-online.de

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